QUELLE: 
Kreisverband Nürnberg freut sich über Roßtaler Nachbarschaft Unser Kreisverband hat Zuwachs bekommen!
Am 21. November wurde die Nachbarschaft Roßtal ins Leben gerufen. Initiatoren sind Hans Stühler, Horst Hartig und Hans Pelger. Alle drei haben Adressen von Siebenbürger Sachsen, die in Roßtal leben (147 Familien), ausfindig gemacht. Sie sind von Haus zu Haus gegangen und haben über die Idee informiert und zur Gründungsfeier eingeladen. Die Resonanz war enorm. Etwa 130 Roßtaler Sachsen fanden sich in der Gaststätte des TuSPo Roßtal ein. Die Organisatoren empfingen die Gäste in Tracht mit Hanklich und einem Schnäpschen. Herr Stühler, der Nachbarvater, begrüßte alle sehr herzlich und stellte seine Mannschaft vor, außer den bereits genannten Herren (stellvertretende Nachbarväter) gehören dem Team auch Helmine Stühler (Nachbarmutter), Annemarie Pelger (Kassiererin) und Carmen Hartig (Schriftführerin) an. Ziele der Nachbarschaft sind, außer den geselligen Zusammenkünften, bei verschiedenen Festen auch Brauchtumspflege und Öffentlichkeitsarbeit. Die Nachbarschaft wird sich in regelmäßigen Abständen treffen. Hierzu stellt die Kirchengemeinde Roßtal den Gemeindesaal zur Verfügung. Nach der Vorstellungsrunde und nach einer Stärkung am tollen Kuchenbüfett, gesponsert von fleißigen Bäckerinnen aus der Gemeinde, ging man in eine Diskussionsrunde über. Vorschläge zu möglichen Aktivitäten und zur Organisation allgemein wurden von den Gästen eingebracht. Das Interesse an einer Mitgliedschaft wurde abgefragt und festgehalten. Das Ergebnis war überaus erfreulich: auf Anhieb erklärten sich 58 Familien bereit, der Nachbarschaft Roßtal beizutreten. Die Nachbarschaft trifft sich immer am letzten Sonntag eines Monats, das erste Mal am 30. Januar 2011. Der Kreisverband Nürnberg wünscht ein gutes Gelingen, einen guten Zusammenhalt und viele erfolgreiche Aktivitäten.
Hildegard Steger
Nachbarschaft Roßtal feiert einjähriges Bestehen
Der Tagesausflug im Oktober nach Würzburg mit Besichtigung der Festung Marienberg, Schifffahrt auf dem Main und anschließender Tanzveranstaltung fand großen Anklang und stärkte das Zusammengehörigkeitsgefühl. Der Ziekerball im Oktober war für manchen Gast ein Novum. Die Tische bogen sich unter den leckeren siebenbürgischen Spezialitäten, die aus dem Zieker ausgepackt wurden. Die Band „Duo Rhythmik“ spielte zum Tanz auf und machte den Abend zum vollen Erfolg.
Als krönender Abschluss des Jahres gilt es den Martinimarkt in Roßtal hervorzuheben. Der weit in der Region bekannte Markt findet alljährlich am Wochenende vor dem Volkstrauertag statt. Diese Tradition geht auf die Stadt- und Marktrechte zurück, die dem Ort Roßtal im Jahre 1328 verliehen wurden. 1974 wurde der uralte Herbstmarkt mit einer zeitgemäßen Konzeption ausgestattet. Dieses Jahr war die Nachbarschaft auch dabei. Unterstützt von der Metzgerei Moser durfte sie den Roßtaler Gaumen mit siebenbürgischen Spezialitäten beglücken. Mici und Ursus kamen bei den Besuchern sehr gut an. Der Stand wurde an diesen Tagen förmlich überrannt. Man freut sich jetzt schon auf den nächsten Martinimarkt.
Wie im letzten Jahr wird auch heuer zusammen Silvester gefeiert. Der Eintritt kostet 15 Euro, das Büfett ist inklusive.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle Helfer, die die Nachbarschaft bei allen Aktivitäten tatkräftig unterstützt haben. Eine Gemeinschaft kann nur existieren, wenn man zusammenhält und sich aufeinander verlassen kann. Durch die vielen Aktivitäten, die gute Zusammenarbeit der Mitglieder wurde die Nachbarschaft in kurzer Zeit zu einer starken Gemeinschaft zusammengeschweißt. Die Plattform für diese Gemeinschaft ist die Homepage www.nachbarschaft-rosstal.de.
Die Nachbarschaft Roßtal wünscht allen Mitgliedern ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes Jahr 2012, so dass man gemeinsam den Faschingsball, das Sommerfest, Gemeindefest, den Ziekerball, Martinimarkt, die Jahresfeier, die regelmäßigen Stammtische und Kaffeekränzchen gestalten und feiern kann.
Hildegard Steger
Fasching in Roßtal und Nürnberg
Nachbarvater Hans Stühler begrüßte die Gäste. Nachbarmutter Helmine hatte für die Kinder Süßigkeiten parat. Viele eilten auf die Tanzfläche, um welche zu ergattern. Die Band berücksichtigte die Wünsche des Publikums, sodass der Saal bald bebte. Der Höhepunkt des Balles kam mit der Maskenprämierung. Als Jury fungierte Melody 4U. Bei einer Polonaise wurden die Masken begutachtet und schließlich die Gewinner bekannt gegeben. Den 3. Platz gewann „Yeti“, der Himalaya-Schneemensch, den 2. Platz belegten die beiden arabischen „Sultane“. Beim 1. Platz kam die Jury ins Schwitzen, denn hier füllte sich die Tanzfläche mit einer Gruppe von Zigeunern: sehr originell maskiert, mit Kochlöffeln, Pfannen usw., sogar Babys (Puppen) trugen die Frauen in einem um die Schulter geschwungenen Tuch. Da galt es zu beraten, wie der Preis aufgeteilt werden soll. Nachdem man sich geeinigt hatte, ging es bis in die Morgenstunden weiter mit Tanz und Gesang. Der Morgen begrüßte uns bereits, als wir nach diesem bei den Roßtaler Sachsen gefeierten wundervollen Fasching Abschied nahmen. Danke, Nachbarschaft Roßtal!

Transylvania Hofbräu Band und Transylvania Dance Group Kitchener zu Besuch in Mittelfranken
Der größte Dank allerdings gebührt den Hauptakteuren dieses emotional hochwertigen und zugleich sinngebenden Abends, den Gästen aus dem fernen Kitchener in der kanadischen Provinz Ontario. Wer sich so minutiös vorbereitet und ein so gediegenes, rundes musikalisch-tänzerisches Programm mit Schwung und Begabung auf die Bühne bringt, wer so herzhaft mitreißen und Feststimmung pur entfachen kann, der darf sich mit einem begeisterten Publikum wie dem in Großweismannsdorf mitfreuen. Dabei ist der „Transylvania Hofbräu Band“ und „Transylvania Tanzgruppe“ erheblich mehr gelungen als sehr überzeugend zu musiziern und schwungvoll zu tanzen. Unsere kanadischen Freunde haben den Ton ihrer Instrumente und Stimmen, die Bewegung ihrer Körper und Herzen mit den Herzen des voll mitgehenden Publikums in Bahnen gelenkt, die uns allen eine Überfülle von wertvollen bleibenden Erinnerungen hinterlassen.

Dem Team um den Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Kanada, John Werner, zu dem der junge Dirigent Jeremy Frim, der gesetzte Programmleiter John Schmidt, die flotten Jugendleiter Tyler Rich und Tanzleiterin Amy Kube sowie die Inspizientin Jane Penteker gehören, hat ein variationsreiches Programm für jedes Gemüt, für jedes Alter, für ein buntes Publikum zusammengestellt. Mit dessen exakter Ausführung haben sie das uns alle verbindende Gemeinschaftsgefühl des gleichen siebenbürgischen Ursprungs und des notwendigen Zusammenhalts bestens in uns aufleben lassen. Ihr Europa-Konzert, an mehreren Orten in Österreich und Deutschland erfolgreich aufgeführt, ließ unter dem Titel „Melodien der Heimat“ sowohl die Ursprungsheimat Siebenbürgen als auch die gegenwärtige Heimat Kanada aufleben. Nach dem „Siebenbürger Marsch“ zum Auftakt zeigte sich die flotte Tanzgruppe mit „Siebenbürger Mädel“. Danach erklang „Auf der Vogelwiese“ und „Rauschende Wälder“, wo sich die begeisternden Gesangssolistinnen Kolina Tavares und Leah Hensel-Williams in Szene setzen konnten. Es ging weiter mit „Puszta Zauber“, „Pro Jitku“, „Des Jägers Abschied“ und „Happy Dancing“, wo sich Kolina Tavares, die anmutige Miss Transylvania 2012 Hailey Rich und Tyler Rich als Sänger auszeichnen konnten. Der Jugendchor erinnerte uns mit „Kehr ich einst“ und „Wenn alle Brünnlein fließen“ an unsere musikalischen Ursprünge, bevor die Tanzgruppe mit „Polka Mazurka“, einem Ländler, sowie dem Kipfel- und dem Kirsten-Tanz einen richtigen tänzerischen Wirbelwind entfachte.

Das aussagekräftige Infoblatt zeigt auf, wie die beiden Gruppen entstanden sind und wie sie heute wirken. Anfang der fünfziger Jahre wanderten viele Siebenbürger Sachsen nach Kanada aus und fanden dort eine neue Heimat. Eine starke Verbundenheit mit ihrer Heimat, ihren Sitten und Bräuchen führte dazu, dass sie sich zusammenschlossen und in Kitchener-Waterloo Tanzgruppen, Chor, Blasmusik, Theatergruppe und deutsche Sprachschule gründeten. Wechselvolle Jahrzehnte folgten, heute ist es schwieriger denn je, insbesondere junge Menschen für das Siebenbürgisch-Sächsische zu begeistern, jedoch nicht unmöglich. Die früh gegründeten Kulturformationen (Tanzgruppe 1949, Blaskapelle 1951) erlebten wechselvolle Jahrzehnte und unter der aktuellen Leitung des Vorsitzenden John Werner zeigt sich, dass trotz mancher Motivationsprobleme doch ein harter alter und junger Kern von begeisterungsfähigen Menschen zur siebenbürgisch-sächsischen Brauchtumspflege Ja sagt. Heute ist die 30 Musiker umfassende Kapelle multikulturell: eine freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Sachsen, Kana- diern, Deutschen und Schweizern. Sie will, so ihr Credo, „so lange es geht versuchen, unseren englischsprechenden deutschen Landsleuten zu dienen“. Ihr kompetenter Dirigent ist Jeremy Frim, Programmleiter John Schmidt, Flöte spielt Greg Stroh, Klarinette Pat Dodsworth, Gwen Hallman und Deb Berry, Trompete Ron Schatz, Flügelhorn Karl Wolf, Werner Thuring und Reiny Fritsch, Althorn John Schmidt und Willi Bauer, Posaune Jad Dodsworth und Henry Hoffman, Tenorhorn Jim Glasser und Dave Gellner, Bassflügelhorn Mat Wolf und Dave Spaetzel, Bass John Sippel und am Schlagzeug tummelt sich Suzanne Pals.

Tags darauf erlebte die Gruppe nach einer interessanten Führung auch einen herzlichen Empfang im Fürther Neorenaissance-Rathaus durch Bürgermeister Markus Braun, der im historischen Sitzungssaal der Kleeblattstadt, die nicht nur die zwei weltberühmten Fürther Ludwig Erhard (früherer Bundeskanzler) und Henry Kissinger (früherer US-Außenminister) ihr eigen nennt, sondern auch mehrere tausend gut integrierte Siebenbürger Sachsen, denen er seine Wertschätzung aussprach. Braun lobte die weltweit tätige Föderation der Siebenbürger Sachsen und sieht in den kanadischen Gästen ein Zeichen der Verbindung zur großen Welt. Der Blick vom Rathausturm (Modell Signoria von Florenz) bot uns allen ungeahnte Perspektiven. Bei einer folgenden Führung in Nürnberg durch Horst Göbbel hatten unsere Gäste die Gelegenheit, das große Wirtschafts- und Kulturzentrum, die Burg der Stadt, den nördlichen Altstadtbereich und im Rathaus die zentralen Reichsinsignien des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation zu bestaunen. Nach einem Stadtbummel erlebten unsere kanadischen Freunde zusammen mit Gastgebern, Freunden und Verwandten einen lockeren, kulinarisch breit gefächerten Nachmittag des Zusammenseins.
Wir sind überzeugt, dass auch diese großartigen Gruppen mit ihrem stimmigen Konzept, mit ihrer breitgefächerten, inhaltlich, musikalisch, tänzerisch guten Basis und auch generationsmäßig guten Mischung von Jung und Jünger mit der großen Europa-Tournee einen Motivationsschub erleben. Die gelungenen Auftritte, Begegnungen, die fruchtbaren Gespräche, die glänzenden Blicke, die höher schlagenden Herzen bei den schenkenden Kanadiern und den beschenkten Europäern sind für uns alle Grund genug, mit Zuversicht auch in die Zukunft der kanadischen siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft zu blicken.
Horst Göbbel